Entgegen landläufiger Meinung ist die Kettensäge kein ideales Mittel zur Selbstverteidigung. Zwar suggerieren Filme wie „Army of Darkness“ oder „Texas Chainsaw Massacre“ das Gegenteil, doch warnt bereits Buchautor Max Brooks im „Zombie Survival Guide“ vor der lärmenden und unhandlichen Maschine: Sie schneide „mühelos durch Fleisch und Knochen“, schreibt er, in Wirklichkeit aber habe die Motorsäge „einen extrem niedrigen Platz in der Rangordnung der Waffen“. Wie Recht Brooks hat, zeigt der sonntägliche Angriff am Praterstern, als es dem Täter nicht gelang, die Kettensäge anzuwerfen. Brooks Waffe der Wahl ist übrigens die Machete – zuletzt von der Berliner Poker-Bande mit Bravour eingesetzt. Diese Truppe hat im Unterschied zum Wiener Dilettanten ihre Hausaufgaben gemacht: Lesen bildet eben!
Glosse im “Falter” Nr. 10/10 vom 10.03.2010 Seite: 6 Ressort: Falter & Meinung